Zuverlässige und sichere Kommunikationssysteme und hochleistungsfähige Netzinfrastrukturen sind die Schlüsseltechnologien für unsere moderne Industrienation. Sie schaffen die Voraussetzung für Mobilität, Datenaustausch sowie Kapital-, Waren- und Dienstleistungstransfer.
Sie ermöglichen das einfache Telefonieren und lassen uns via Kurznachrichtendienste, soziale Netzwerke oder Instant-Messenger miteinander in Verbindung treten. Sie sorgen aber auch für die Vernetzung von medizinischen Geräten in einem Operationsaal und sie sind Voraussetzung für die Industrie 4.0 sowie für die Energiewende oder den Betrieb von Kritischen Infrastrukturen.
Durch Kommunikationssysteme intelligent vernetzte Wertschöpfungsketten ermöglichen systemische, energie- und ressourcenschonende Produktionsprozesse und neue Lösungen für Mobilität und Logistik. Die Entwicklung der Anwendungen verläuft hochdynamisch, wodurch die Anforderungen an Datenraten, Reaktionszeiten (Latenz), Zuverlässigkeit und Sicherheit immer höher werden. Schon 2015 wird das weltweite Datenvolumen auf 8,6 Zettabyte angewachsen sein, eine Zahl mit 21 Nullen. Das ist eine Verdreifachung gegenüber 2012 und bis 2020 wird eine Steigerung um das 14-fache erwartet. Die Investitionen von heute sind damit Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Standortes Deutschland.
Die Dynamik der Digitalisierung im Produktions- und Dienstleistungssektor ist weiterhin ungebrochen: Bis zum Jahr 2018 werden weltweit voraussichtlich allein 1,3 Millionen Industrieroboter miteinander kommunizieren und kooperieren.
Im Internet der Dinge werden bis 2020 schätzungsweise 50 Milliarden Endgeräte interagieren. Leistungsfähige und sichere Kommunikationssysteme entwickeln sich daher immer mehr zum zentralen Nervensystem für Anwendungsfelder wie Industrie 4.0, Telemedizin und autonomes Fahren. Die hochkomplexen – meist drahtlosen – Kommunikationssysteme basieren auf der künftigen fünften Generation des Mobilfunks, 5G. Unterschiedliche, bisher kaum kompatible, mobile und kabelgebundene Zugangstechnologien werden mit dem Mobilfunknetz zusammenwachsen und neue Anwendungsfelder und Geschäftsmodelle für den Standort Deutschland eröffnen.
Mit der Forschungsinitiative „Industrielle Kommunikation der Zukunft“ stärkt das BMBF die Forschung und Entwicklung für neue Anwendungsfelder, die auf innovativen Kommunikationstechnologien basieren. Aktuell im Fokus stehen drei Schwerpunkte: „Zuverlässige drahtlose Kommunikation in der Industrie“, „5G: Industrielles Internet“ und „5G: Taktiles Internet“. Insgesamt plant das BMBF, bis zu 80 Millionen Euro für diese Aktivitäten bereitzustellen.