
Mitreißend, anschaulich oder witzig: Beim Erfindergeist-Slam treten Forscherinnen und Forscher gegeneinander an, präsentieren ihre innovativen Ideen und Entwicklungen und versuchen, die Herzen des Publikums zu gewinnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will mit dem Event innovativen Ideen aus der Forschung eine Bühne bereiten und den Zuschauerinnen und Zuschauern das Thema IT-Sicherheitsforschung näherbringen. Den Slam richtet das BMBF in Zusammenarbeit mit Dr. Julia Offe von scienceslam.de aus, die als Moderatorin durch den Abend führen wird. Sie ist eine der Mitbegründerinnen des seit 2006 in Deutschland entwickelten Formats Science Slam.
Fünf Forschende stehen mit ihren innovativen Ideen und Entwicklungen im Mittelpunkt des Abends. Eine bunte thematische Mischung verspricht viel Abwechslung und Unterhaltung.
Victor Jüttner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am nationalen KI-Kompetenzzentrum ScaDS.AI, das durch das BMBF und den Freistaat Sachsen gefördert wird. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Sicherheit von Smart Homes, insbesondere der Frage, wie Hausbewohner vor Angriffen aus dem Internet geschützt werden können.
„Mit Hilfe von ChatGPT entwickle ich einen Sicherheitsassistenten für Smart Homes, der nicht nur informiert, sondern auch konkrete, leicht umsetzbare Schritte an die Hand gibt, um Probleme selbstständig zu lösen. Die Meldungen sind individuell auf den Angriff, das betroffene Gerät und die jeweilige Person abgestimmt – so wird es allen ermöglicht, die Kontrolle über smarte Geräte zurückzugewinnen, unabhängig vom technischen Hintergrund. Die Innovation liegt in der KI-gestützten, individuellen Anpassung der Sicherheitsmeldungen und Lösungen, die es jeder Person ermöglichen soll, schnell und effektiv auf Bedrohungen zu reagieren.“
Jan Kettler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fakultät für Ingenieurswissenschaften und Informatik an der Hochschule Osnabrück. Im BMBF-geförderten Kompetenzcluster „IIP - Intelligenter Intermodaler Pendlerverkehr“ untersucht er, wie Mobilitätsdaten anonymisiert und nutzbar gemacht werden können, um Pendlerströme mithilfe bedarfsgerechter, intermodaler Angebote zu optimieren.
„Unsere Welt ist komplex und ich erlebe, dass gerade im Verkehr nicht alle gleichbehandelt werden. Die Mobilitätsbedarfe vieler Menschen gehen in der heutigen Verkehrsplanung häufig unter. Das liegt nicht zuletzt an veralteten und unfairen Erhebungsmethoden für eine immer vielfältigere Mobilität. Ich denke, Verkehr ist für alle da und das können wir besser.
Deshalb arbeite ich an Methoden, die datengestützte Entscheidungen ermöglichen – insbesondere mit unserem Anonymisierungsbaukausten, der es erlaubt komplexe Anonymisierungsvorgänge modular und zugänglich zu gestalten. So können wir den Verkehr der Zukunft nicht nur repräsentativ und fair, sondern auch datenschutzfreundlich und innovativ entwickeln."
Mira Stephan ist Doktorandin zum Thema Quantenkommunikation am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS. Aktuell arbeitet sie in den BMBF-geförderten Projekten „QuNET+FuNK - Kompakte optische Kommunikationssysteme für quantensicheren Informationsaustausch zwischen Behörden“ und „QuINSiDa - Quantenbasierte Infrastruktur Netze für Sicherheitskritische drahtlose Datenkommunikation“ an der Kombination der Quantenschlüsselübertragung mit optisch drahtloser Kommunikation.
„In meiner Forschung entwickle ich eine neuartige, quantensichere Kommunikationsmethode, die zukünftigen Bedrohungen durch Quantencomputer standhält. Der Fokus liegt auf der Quantenschlüsselübertragung in Kombination mit optisch drahtloser Kommunikation. Durch diese innovative Technologie wird eine sichere Verbindung selbst in Umgebungen ohne bestehende Infrastruktur ermöglicht – ein entscheidender Schritt für zukunftssichere Datenübertragung.“
Michael Ullrich ist Gründer und Geschäftsführer der MO-SPACE Raumfahrttechnik GmbH. Der Ingenieur für Raumfahrtechnik forscht im BMBF-geförderten Projekt „QuNET+MOBIXHAP - Mobile Knoten für die Quantenkommunikation" an einem Netzwerk mit Luftschiffen in der Stratosphäre zur sicheren Kommunikation im Quantenzeitalter.
„Das Zusammenspiel von Luftschiffen, Hochgeschwindigkeitsquantenschleudermaschinen und extrem sensiblen und superschnellen Empfängergeräten hat bisher weltweit niemand in den Griff bekommen. Ich möchte beim Publikum die Faszination für komplexe technische Systeme entfachen und dazu inspirieren, mit kreativen Ideen und Erfindergeist neue Lösungen zu entwickeln.“
Ali Recai Yekta ist Mitgründer und Head of Cybersecurity bei der Yekta IT GmbH, die sich unter anderem am BMBF-geförderten Projekt „FINESSE - Einheitliche Schutzsysteme für Fahrzeuge und Infrastruktur im Straßen- und Schienenverkehr“ beteiligt.
„In meinem Slam geht es um das faszinierende Thema des Hackings, speziell im Bereich der Fahrzeugsicherheit. Wir alle kennen die Hollywood-Klischees: Ein System wird innerhalb von Sekunden gehackt, begleitet von wildem Tastaturgehämmer und grünen Bildschirmen. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Gerade bei Fahrzeugen sind Angriffe hochkomplex und erfordern systematische Analyse.“