In einer digitalisierten Welt müssen Geräte und Anwendungen sicher sein sowie höchsten Ansprüchen an Datenschutz und Privatheit gerecht werden. Gleichzeitig nehmen Cyberangriffe auf Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche Einrichtungen immer weiter zu. Das BMBF fördert deshalb Forschung für ein sicheres und selbstbestimmtes Leben und eine souveräne Gesellschaft in der digitalen Welt.
Menschlicher Fortschritt ist eng mit technologischen Entwicklungen verbunden. Die Digitalisierung verwandelt unsere Welt rasant. Ob zuhause, unterwegs oder auf der Arbeit: Digitale Technologien begleiten unser Leben. In vielerlei Hinsicht verändert es sich durch Smartphones, Internet und Computer zum Guten: Das Wissen der Welt ist nur einen Klick entfernt, digitale Innovationen erleichtern uns den Alltag und die Wissenschaft leistet dank des digitalen Fortschritts jeden Tag aufs Neue Großes. Doch Menschen werden auch zunehmend abhängig und herausgefordert von digitalen Technologien: von Geräten, die unsicher sind; von Technik, die sie nicht verstehen; von Unternehmen, deren Geschäftsmodell darin besteht, Daten zu Geld zu machen; von Informationen, deren Echtheit und Wahrheitsgehalt fragwürdig sind. Das BSI hat allein im Jahr 2020 117,4 Millionen neue Schadprogramm-Varianten in Deutschland gezählt, 24,3 Millionen Patientendatensätze waren zeitweise frei im Internet zugänglich und täglich wurden bis zu 20.000 deutsche Computersysteme von Bots infiziert.
Ein wichtiges Ziel der Bundesregierung ist es deshalb, auch in der Zukunft ein digitalisiertes Leben auf Basis von Vertrauen und Sicherheit zu ermöglichen. Forschung für IT-Sicherheit und Privatheit in der digitalen Welt ist hierfür der Schlüssel. Denn eigenes Wissen und eigene Fähigkeiten sind für die Souveränität Deutschlands und Europas unverzichtbar. Forschung und deren wirkungsvoller Transfer in die Praxis bauen die Kompetenzen auf, die in einer digitalen Welt geprägt von globalisierten Wertschöpfungsketten, Plattformökonomie und Netzwerkeffekten dringend notwendig sind. Die Voraussetzungen sind gut: Schon heute verfügen Deutschland und Europa über eine exzellente wissenschaftliche Basis.
Das Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit „Digital. Sicher. Souverän.“ bündelt ressortübergreifend die Aktivitäten zur IT-Sicherheitsforschung und fördert die Entwicklung sicherer, innovativer IT-Lösungen für Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Staat. Das Programm gründet fest auf europäischen Normen und Werten wie Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und informationeller Selbstbestimmung. Die Bundesregierung versteht diese Werte als Innovationstreiber für eine menschengerechte Digitalisierung.
Bis 2026 wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Basis des neuen Rahmenprogramms die Forschung zur IT-Sicherheit mit mindestens 350 Millionen Euro fördern. Kernanliegen ist es dabei, Forschung anzustoßen, die eng am Bedarf der Menschen ausgerichtet ist. So stehen neben technologiebasierten Innovationen Fragen zu Privatheit, Datenschutz und Selbstbestimmung im Fokus der Forschungsförderung. Ziel ist es, mit einer an diesem Anspruch orientierten Forschung europäischer Prägung Innovationen anzustoßen und dadurch die technologische Souveränität Deutschlands und Europas in Zukunft zu wahren und in wichtigen Schlüsselbereichen auszubauen. Um dies zu erreichen, wird das BMBF die Forschungsförderung durch einen kontinuierlichen Dialog mit allen zentralen Zielgruppen begleiten – von Forschungscommunitys über Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft und Politik bis hin zu Bürgerinnen und Bürgern, den späteren Nutzerinnen und Nutzern der digitalen Technologien.