6G-life

Digitale Transformation und Souveränität künftiger Kommunikationsnetze

Mann mit VR-Brille
Die Lösungen von 6G-life werden neue Formen der Mensch-Maschine-Kollaboration ermöglichen © Adobe Stock / Sergey Nivens

Motivation

Kommunikationssysteme sind das zentrale Nervensystem einer digitalen Wirtschaft und Gesellschaft. Um die digitale Zukunft gestalten zu können, ist es für den Standort Deutschland wichtig, technologisch souverän zu sein. Ein wichtiger Beitrag für die digitale und technologische Souveränität ist es, in zukünftigen Kommunikationsnetzwerken für Kernkomponenten und kritische Systeme die komplexen Sicherheitsanforderungen zu definieren und angemessen umzusetzen. Die Diskussionen zum Aufbau des 5G-Netzes haben die hohe Relevanz der Schlüsseltechnologien im Bereich Mobilfunk verdeutlicht. Um souverän zu handeln ist es wichtig, dass Deutschland und Europa die Technologieentwicklung maßgeblich mitgestalten und Technologie nicht nur einsetzen. Bei der Ausgestaltung der technologischen Grundlagen von 6G ist es entscheidend, dass Deutschland eine starke Rolle einnimmt, um an der Spitze der bereits anlaufenden internationalen Forschung zu agieren. Dabei ist wichtig, die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure zu stärken.

Ziele und Vorgehen

Das Projekt „Digitale Transformation und Souveränität künftiger Kommunikationsnetze (6G-life)“ strebt Spitzenforschung für künftige 6G-Kommunikationsnetze an. Dazu sollen grundlegende Fragen zur Datenübertragung und zu verteilten Rechenressourcen im Netz beantwortet werden: Dies stellt einen alternativen Ansatz gegenüber zentralisierten Rechenzentren dar. Um den Herausforderungen durch steigende Datenmengen im Internet und dem damit schnell steigenden Energieverbrauch zu begegnen, werden außerdem neue theoretische Kommunikationsprinzipien untersucht, mit denen der Energieverbrauch nicht im gleichen Maße wie die Datenvolumina steigt. Dies trägt zur Nachhaltigkeit des Netzes bei. Die zu erwartenden Anwendungen für die Mensch-Maschine-Kollaboration werden hoch flexibel gestaltete Kommunikationsplattformen benötigen. Die Flexibilität wird oft durch einen steigenden Anteil von Software geschaffen. Um den dadurch entstehenden Angriffsmöglichkeiten vorzubeugen, werden im Projekt 6G-life Konzepte für Netzsicherheit entwickelt, die auch Angriffen von Quantencomputern standhalten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Beschleunigung der Reaktionsgeschwindigkeit des Netzes durch neue Software- und Hardwareansätze, aber auch durch schnellere Sensoren und Aktuatoren. Es wird auch untersucht, wie Funktechnologien zur sensorischen Erfassung der Umwelt genutzt werden können. Die entwickelten Technologien werden nicht nur in Testplattformen demonstriert, sondern stehen auch Unternehmen für frühzeitige 6G-Experimente zur Verfügung.

Innovationen und Perspektiven

Die Ergebnisse des 6G-life-Projektes werden die Industrie und die Start-up-Landschaft in Deutschland durch positive Vorzeigeprojekte stimulieren. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Robotik in der Industrie 4.0 sowie Assistenzsysteme in der Medizin und im Gesundheitswesen. Die entwickelten Technologien liefern wichtige Bausteine für den zukünftigen 6G-Standard. Durch die Kooperation mit Unternehmen wird auch der Wissenstransfer in die Wirtschaft gestärkt. Außerdem findet im Projekt die Ausbildung von zukünftigen Fachkräften für 6G-Ökosysteme statt. Die digitale und technologische Souveränität in Deutschland wird nachhaltig gestärkt.