Sicherheit im vernetzten Zuhause
Das eigene Zuhause wird heutzutage immer stärker vernetzt, um das Leben komfortabler, effizienter und sicherer zu gestalten. Doch bergen diese neuen Technologien im sogenannten Smart Home auch etliche Risiken. Wenn immer mehr persönliche Daten durch eine immer größere Anzahl von vernetzten Geräten verarbeitet werden, entstehen auch immer mehr potenzielle Einfallstore für kriminelle Hacker. Zusätzlich kann das zunehmende Sammeln personenbezogener Daten durch die Gerätehersteller unerwünschte Auswirkungen auf die Privatsphäre haben.
Um die Nutzung von Smart-Home-Technologie sicherer zu gestalten, soll im Vorhaben „Sicherheit im vernetzten Zuhause (BitAhoy2)“ ein System entwickelt werden, das einfach bedienbar ist und Heimnetzwerke automatisch vor Angriffen schützt sowie den unbefugten Abfluss von Daten verhindert. Die Forschenden bauen hierzu auf den Ergebnissen ihres Vorläuferprojekts BitAhoy auf. Für die auf maschinellem Lernen basierende Angriffserkennung sollen zusätzliche Algorithmen entwickelt werden, die die Erkennungsrate weiter erhöhen. Auch sollen die Laufzeit und Speichernutzung der Algorithmen optimiert werden. Darüber hinaus werden weitere Methoden zum besseren Schutz der Privatsphäre entwickelt. Funktionalitäten wie die Anonymisierung von Daten oder der Schutz vor Tracking können dann über eine intuitiv bedienbare App ohne technische Vorkenntnisse konfiguriert werden. Durch umfangreiche Tests und Nutzungsstudien soll die Kompatibilität der App mit allen gängigen mobilen Betriebssystemen sichergestellt und die Bedienung optimal auf die Bedürfnisse der Anwenderinnen und Anwender abgestimmt werden.
Die Projektergebnisse können langfristig dazu beitragen, die Cybersicherheit im Heimnetzwerk von morgen erheblich zu erhöhen. Das Projekt ist insbesondere wegweisend, weil es die Nutzenden zu eigenständigen Handlungen im Sinne der IT-Sicherheit befähigt. Selbst Bürgerinnen und Bürger ohne technische Vorkenntnisse sollen durch die neue App die Möglichkeit erhalten, Kontrolle über ihre vernetzten Geräte auszuüben. Weiterhin soll die im Vorhaben entwickelte Angriffserkennung unabhängig von den zu schützenden Geräten sein und perspektivisch auch in ähnlich gearteten Anwendungskontexten genutzt werden können, wie beispielsweise in der Industrie 4.0. Das Projekt liefert damit einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der IT-Sicherheit und zur informationellen Selbstbestimmung im digitalisierten und vernetzten Leben.