Mitarbeitendendaten besser schützen für wirtschaftlichen Erfolg
Aufgrund des hohen Kostendrucks können sich Unternehmen heutzutage kaum Phasen erlauben, in denen Mitarbeitende keine betrieblichen Aufgaben erledigen. Um diese Leerlaufzeiten und damit verbundene Kosten zu vermeiden, ist eine agile Ressourcenplanung wichtig. Besonders vielversprechend sind dabei Echtzeiterhebungen von Attributen – beispielsweise den Standortdaten der Mitarbeitenden. Diese Daten können jedoch sehr sensibel sein. Deshalb kommt es darauf an, entsprechende Erhebungen datenschutzfreundlich zu gestalten − und somit die Beschäftigten zu schützen. Während Datenschutz in Bezug auf Kundinnen und Kunden bereits häufig in der Forschung thematisiert wird, findet der ebenso wichtige Schutz der Daten von Mitarbeitenden bislang weniger Aufmerksamkeit.
Ziel des Projekts „Erfolg durch Mitarbeitendendatenschutz“ (EduMiDa) ist es, automatisiert verifizierbare Metriken zu erforschen und zu entwickeln, mit deren Hilfe Beschäftigte kontrollieren können, wie der Schutz ihrer Daten umgesetzt wird. Zudem unterstützen die Metriken Betriebsräte sowie betriebliche Datenschutzbeauftragte bei ihren Mitwirkungs- und Kontrollpflichten. Das Projektteam in EduMiDa untersucht darüber hinaus die bisher unerforschten ökonomischen Zusammenhänge von Maßnahmen des Beschäftigtendatenschutzes. Dabei bewerten die Forschenden die Angemessenheit von Datenschutzmaßnahmen aus ökonomischer und rechtlicher Sicht. Die zu prüfende Hypothese lautet: Datenschutz ist kein Nachteil, sondern eine Errungenschaft, die der ökonomischen Entwicklung des Unternehmens und der persönlichen Entwicklung der Mitarbeitenden förderlich ist und so zu einem Wettbewerbsvorteil werden kann. Eine Auswahl der entwickelten Metriken soll in einem Demonstrator implementiert und in einem realen Anwendungsszenario im E-Scooter-Verleih getestet werden.
Die Ergebnisse des Vorhabens EduMiDa werden es Arbeitgebenden erlauben, den Umsetzungsgrad des Datenschutzes von Mitarbeitenden im laufenden Betrieb kontinuierlich zu verifizieren. Dies macht die Datenschutzabläufe im Unternehmen transparent und ermöglicht, gemäß den gesetzlichen Vorgaben, umgehend auf eventuelle Datenschutzverstöße zu reagieren. Die Ergebnisse, insbesondere die Datenschutzmetriken, werden auch von anderen Branchen nutzbar und auf Unternehmen jeglicher Größe sowie den öffentlichen Sektor übertragbar sein. Wird die Hypothese bestätigt, dass Datenschutz ökonomisch ist, werden dieses Wissen und die konkreten Entwicklungen im Vorhaben dazu beitragen, den Standort Deutschland durch den Wirtschaftsfaktor Datenschutz langfristig zu stärken.