Software in eingebetteten Systemen gegen Diebstahl, Einsicht und Verwendung durch Dritte schützen
Jährlich werden mehr als 10 Milliarden kleiner Computer auf einzelnen Halbleiter-Chips – sogenannten Mikrocontrollern – in eingebetteten Systemen verbaut. Die Einsatzszenarien reichen von Kleinrechnern in modernen Fahrzeugen über komplexe industrielle Steuerungsanlagen bis hin zu Sensoren in der Medizintechnik. Die in den eingebetteten Systemen eingesetzte Software ist ein entscheidender Teil der Wertschöpfung eines Unternehmens. Häufig sind solche Systeme dabei jedoch nur unzureichend gegen das Auslesen der Software aus den Geräten geschützt.
Um das Expertenwissen in Software zu schützen, wird diese oft absichtlich verschleiert, sodass sie für Menschen schwer verständlich oder schwer rückzugewinnen ist. Oftmals bewirken solche Methoden jedoch ein verändertes Verhalten während des Betriebes oder erfordern einen größeren Speicherbedarf. Daher sind sie für eingebettete Systeme mit beschränkten Leistungs- und Speicherfähigkeiten nur bedingt geeignet.
Auf der Grundlage von Forschungsergebnissen an der Ruhr-Universität Bochum wurde eine Hochschulausgründung am Markt positioniert.
Bewährte Ansätze zum Schutz von Software werden mit neuen Methoden kombiniert, welche auf die Anforderungen eingebetteter Systeme ausgerichtet sind. Das Projektteam entwickelt Verschleierungsmechanismen, die sowohl das erforderliche Schutzniveau garantieren als auch bei beschränkten Ressourcen angewendet werden können. Die Mechanismen werden direkt auf den Mikrocontrollern umgesetzt und vermeiden somit Kosten für die Integration oder für zusätzliche Hardware.
Die anvisierte Lösung erlaubt es, beliebige Software durch Transformation zu schützen. Ziel des Projekts „Empoof2“ ist es, den technologischen Reifegrad der Lösung zu erhöhen. Umfangreiche Tests und Evaluationen im Industrieumfeld stellen Funktionsfähigkeit und Praxistauglichkeit sicher.
Insbesondere deutsche Schlüsselindustrien wie Maschinenbau, Automobilindustrie oder Medizintechnik bilden ihren Technologievorsprung durch die in den eingebetteten Systemen eingesetzte Software. Der Schutz dieser Software gegen Diebstahl, Einsicht und Verwendung durch Dritte ist ein wichtiger Faktor, um die Wettbewerbsvorteile deutscher Industrien zu bewahren und zu schützen.