Smarte Kameras gegen Abgriffe von sensiblen Daten schützen
Die Nutzung intelligenter Kamerasysteme nimmt stark zu: An städtischen Knotenpunkten werden beispielsweise Ampeln auf Grundlage optischer Mobilitätsdaten bedarfsgerecht geschaltet. Diesem Mehrwert stehen jedoch datenschutzrechtliche Bedenken gegenüber. Denn wenn Videosequenzen mutwillig abgegriffen werden, stellt dies eine große Gefahr für die Privatsphäre und Sicherheit erfasster Personen dar. Im schlimmsten Fall können Individuen so lokalisiert und standortübergreifend über bildbasierte Erpressungsansätze, finanzielle oder voyeuristische Spionage, bis hin zum Identitätsdiebstahl bedroht werden.
Die Forschenden im Vorhaben „EyePatch“ entwickeln ein Hardwaremodul, das die Wahrnehmung von Kameras derart stören kann, dass diese keine erkennbaren und damit durch Angreifende nutzbaren Bilder mehr produzieren. Gleichzeitig sollen aus den deformierten Sequenzen jedoch mittels intelligenter Algorithmen unsensible Informationen ausgelesen werden können. Damit soll einem Angriff auf die Kameradaten das Schadenspotenzial genommen werden, wobei die Kamera für den eigentlichen Zweck, wie etwa die Erfassung von Mobilitätsdaten, weiterhin genutzt werden kann. Die Forschungsergebnisse sollen in unterschiedlichen Smart-City-Projekten evaluiert werden.
EyePatch greift datenschutzrechtliche Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von intelligenten Kamerasystemen auf und übersetzt diese in eine konstruktive technische Lösung. Damit können intelligente Kamerasysteme noch besser wirtschaftlich in den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern genutzt werden, was wiederum weitere Innovationen bei gleichzeitiger Wahrung der Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger ermöglicht. Die Wettbewerbsposition des Standorts Deutschland wird so nachhaltig gestärkt.