FRONT-RUNNER

Widerstandsfähige Architekturen und Betriebskonzepte für op-tische Zugangsnetze

Moderne Digitale Infrastruktur ist auf resiliente optische Zugangsnetze angewiesen.© Blue Planet Studio / Adobe Stock

Motivation

Naturkatastrophen, umfassende Stromausfälle und Cyber-Angriffe auf die Infrastruktur zur Datenübertragung haben in den vergangenen Jahren zu großflächigen und teils langandauernden Ausfällen in leitungsgebundenen Zugangsnetzen geführt. Regelmäßig sind davon nicht nur tausende von Privat- und Firmenkunden, sondern auch andere kritische Infrastrukturen betroffen. Diese unvorhergesehenen und weitreichenden Auswirkungen auf die optischen Zugangsnetze und der davon abhängigen Nutzerinnen und Nutzer gilt es zu mildern.

Ziele und Vorgehen

Innerhalb des Projekts „Flexible und resiliente optische Netztechnologien für widerstandsfähige und unterbrechungsfreie Zugangsnetze (FRONT-RUNNER)“ sollen neue Architekturen, Technologien und Betriebskonzepte für optische Zugangsnetze entwickelt werden. Sie sollen die Netze nachhaltig robuster und widerstandsfähiger machen. Dazu wird in einem ganzheitlichen Ansatz zunächst untersucht, wie Klimabedingungen, geografische Begebenheiten und Abhängigkeiten von der Energieversorgung bereits in der Planungsphase berücksichtigt und ihre Auswirkungen auf den Netzbetrieb minimiert werden können. Auf Basis einer Szenario-Analyse, in die Empfehlungen von Standardisierungsgremien, Daten von installierten Netzen und Erfahrungen aus früheren Vorfällen einfließen, werden dann Schwachstellen identifiziert und neue Architekturkonzepte entwickelt. Angestrebt werden zukünftige optische Zugangsnetze, die bereits widerstandsfähig konzipiert sind („Resilience-by-Design“). Sie operieren autonom, überwachen sich kontinuierlich selbst, erkennen Bedrohungsszenarien und heilen sich in Fehlerfällen selbst. Zur Überwachung soll die in installierte Netzinfrastruktur neben der Datenübertragung gleichzeitig als ein verteiltes Sensornetzwerk eingesetzt werden.

Innovationen und Perspektiven

Die Ergebnisse von FRONT-RUNNER werden dabei helfen, optische Telekommunikationsnetze widerstandsfähiger zu gestalten, um so Privat-, Geschäfts- oder industriellen Kunden in Zukunft zuverlässigere Dienste anbieten zu können. Insbesondere werden die Ausfallzeiten bei unvorhersehbaren Ereignissen wie etwa Naturkatastrophen, Hackingangriffen oder dem plötzlichen Ausfall von Netzkomponenten deutlich vermindert. Manuelle Fehlersuchen sollen unnötig werden, da die Systeme Störungen automatisch erkennen und selbst beheben sollen. Die Industriepartner planen auf Grundlage der Projektergebnisse neue Produkte zu entwickeln, die dann von Telekommunikationsbetreibern zur Steigerung der Resilienz ihrer optischen Zugangsnetze eingesetzt werden können. Eine leistungsfähige, sichere und resiliente Netzinfrastruktur ist von besonderem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen für den Standort Deutschland und für Europa.