Resiliente Kommunikationsinfrastrukturen für das Gesund-heitswesen
Entwicklungen wie der demografische Wandel oder die Corona-Pandemie stellen das Gesundheitswesen vor komplexe Herausforderungen. Besonders kritisch ist es, auch in Zeiten hoher Auslastung von Kliniken und Krankenhäusern Patientinnen und Patienten intensivmedizinisch zu versorgen. Hierfür benötigt es eine Vielzahl an Medizingeräten und eine engmaschige Behandlung. Die bei den Untersuchungen anfallenden Daten müssen schnell zugänglich gemacht, sicher verarbeitet und für weitere Untersuchungen sicher gespeichert werden. Eine verlässliche Kommunikationsinfrastruktur zur Bereitstellung hochfrequenter Echtzeitdaten kann dies leisten, wenn sie denn resilient und sicher umgesetzt wird.
Im Vorhaben „Resiliente Kommunikationsinfrastrukturen für das Gesundheitswesen“ (HealthNet) werden technologische Lösungen für vertrauenswürdige, sichere und widerstandsfähige Kommunikationsnetze im Klinikumfeld entwickelt. Die Forschenden bauen zu diesem Zweck ein Framework für Resilienz auf, das hilft, kritische medizinische Daten zu schützen und so den Zustand von Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen auch digital abzusichern. Damit dies gelingt, erarbeitet das Projektteam unterschiedliche Ansätze, mithilfe derer es die Systeme widerstandsfähiger gegen Cyberangriffe machen kann. Dabei steht es sowohl im Forschungsfokus, Bedrohungen zu erkennen, als auch, wirksam auf diese zu reagieren. Dafür sollen Maßnahmen entwickelt werden, mit denen die Robustheit und Resilienz von 5G- bzw. 6G-Netzen bewertet werden können. Ein weiterer Schritt zur Erkennung der Cyberangriffe ist die Erhebung von Statusinformationen zum Netz und den verbundenen Endgeräten. Weiterhin wird eine ökonomische Bewertung dieser Resilienzmaßnahmen stattfinden. Die entwickelte Lösung soll in einer Intensivstation im Klinikumfeld praxisnah erprobt werden.
Die im Projekt angestrebten Lösungen bereiten den Weg für resiliente Kommunikationsnetzwerke im Gesundheitswesen. Dadurch wird die Grundlage für weitere innovative Lösungen zur Optimierung von privaten, örtlich beschränkten Mobilfunknetzen im medizinischen Umfeld geschaffen. Mit der neuen Technologie streben die Forschenden eine verlässliche Verarbeitung von medizinischen Daten an. Dies ermöglicht es, die Potenziale der Digitalisierung auch in Kliniken und Krankenhäusern besser zu nutzen. Darüber hinaus lassen sich die Lösungen auch auf andere Bereiche übertragen. Das Projekt kann somit die technologische Souveränität von Deutschland und Europa im Gesundheitsbereich und deren Weg zur notwendigen Digitalisierung unterstützen.