Ziel des Projekts „ Internet Privacy “ ist die Entwicklung von Lösungswegen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die die Etablierung einer Kultur der Privatsphäre und des Vertrauens im Internet vorbereiten und unterstützen.
Die Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft leistet als zentrales innovationspolitisches Beratungsgremium einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Hightech-Strategie 2020. Die Forschungsunion fokussiert auf die fünf Bedarfsfelder der Hightech-Strategie (Klima/Energie, Gesundheit/Ernährung, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation). Ein Schwerpunkt ist die Erarbeitung von Zukunftsprojekten, mit denen Deutschland einen Spitzenplatz bei der Lösung globaler Herausforderungen einnehmen soll. Im Bedarfsfeld Sicherheit/IT-Sicherheit soll das Zukunftsprojekt „Sichere Identitäten“ insbesondere gesellschaftspolitisch relevante Aspekte wie Privatsphäre und Vertrauen im Internet aufgreifen.
In unserem Alltag ist der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Private Nutzer, Unternehmen und Verwaltungen tauschen sensiblen Daten über weltweit vernetzte IT Systeme aus.
Nutzer möchten einerseits von den Möglichkeiten des Internets profitieren und nutzen die dort vorhandenen Angebote wie Suchmaschinen, Dienstleitungen oder soziale Netze. Andererseits haben sie oft kein Vertrauen in die Anwendungen und befürchten, dass ihre Privatsphäre unangemessen beeinträchtigt wird, ohne dass sie diese Risiken wirklich einschätzen können.
Diese Verunsicherung behindert eine für Gesellschaft und Wirtschaft optimale Entfaltung der enormen Potenziale des Internets. Zentrale Voraussetzung dafür ist eine Kultur der Privatsphäre und des Vertrauens im Internet.
Ziel des Projekts „Internet Privacy“ ist daher die Entwicklung von Lösungswegen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die die Etablierung einer solchen Vertrauenskultur vorbereiten und unterstützen. Aufgrund der Interdisziplinarität der Forschungsschwerpunkte arbeiten Wissenschaftler aus den Bereichen Ethik, Soziologie, Recht, Wirtschaft eng mit Naturwissenschaftlern und Technikern zusammen. Relevante Unternehmen wie Google, Nokia, IBM und die Deutsche Post sind als Partner eingebunden.
Im ersten Schritt werden umfangreiche empirische Studien zu existierenden individuellen und gesellschaftlichen Vorstellungen von Privatsphäre im Internet und den rechtlichen, technischen, ökonomischen und ethischen Rahmenbedingungen für Privatsphäre im Internet durchgeführt.
Basierend auf diesen Ergebnissen werden im nächsten Schritt mögliche grundlegende Prinzipien und Optionen für verschiedene Zielgruppen, Kontexte und Handlungsfelder beschrieben, deren Realisierung zu einer Kultur der Privatsphäre und des Vertrauens im Internet führen soll. Abschließend werden Lösungsvorschläge für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft abgeleitet und konkrete Umsetzungsempfehlungen zur Etablierung einer Vertrauenskultur im Internet gegeben.
Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung des Zukunftsprojekts „Sichere Identitäten“ der Forschungsunion Wissenschaft-Wirtschaft.