6G für souveräne Bürgerinnen und Bürger in einer hochvernetzten Welt
Kommunikationssysteme sind das zentrale Nervensystem einer digitalen Wirtschaft und Gesellschaft. Um die digitale Zukunft gestalten zu können, ist es für den Standort Deutschland von entscheidender Bedeutung, technologisch souverän agieren zu können. Eine wichtige Voraussetzung für die digitale und technologische Souveränität ist es, in zukünftigen Kommunikationsnetzwerken die komplexen Standardisierungs- und Sicherheitsanforderungen für Kernkomponenten und kritische Systeme mit zu definieren und angemessen umzusetzen. Die Diskussionen zum Aufbau des 5G-Netzes haben die hohe Relevanz der Schlüsseltechnologien im Bereich Mobilfunk verdeutlicht. Um souverän zu handeln, ist es wichtig, dass Deutschland und Europa die Technologieentwicklung maßgeblich mitgestalten und Technologie nicht nur einsetzen. Bei der Ausgestaltung der technologischen Grundlagen von 6G ist es entscheidend, dass Deutschland eine starke Rolle einnimmt, um an der Spitze der bereits anlaufenden internationalen Forschung zu agieren. Zentral ist dabei insbesondere, die Vernetzung und die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure zu stärken.
Es ist das Ziel der Verbundpartner des Open6GHub, im europäischen Kontext Beiträge zu einem globalen 6G-Harmonisierungsprozess und 6G-Standard zu liefern. Der Fokus liegt dabei auf deutschen Interessen im Sinne gesellschaftlicher Prioritäten und den gemeinsamen europäischen Werten. Schwerpunktmäßig betrachten die Forschenden Anwendungsszenarien in Smart Cities, der vernetzten Fabrik, in ländlichen Gebieten und der Landwirtschaft. Innerhalb des Projekts werden mehrere technisch-wissenschaftliche Ziele zur Umsetzung verfolgt. Dazu gehören beispielsweise die Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit von 6G als Rückgrat einer hochvernetzten Gesellschaft sowie das Ausschöpfen des Potenzials von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Optimierung der Netze aus Gründen der Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Zudem stehen neue, höhere Frequenzbereiche im Fokus der Forschung, wie auch die Nutzung von netzseitig anfallende Kontextinformation für Sensing- und Lokalisierungsdienste sowie „Integriertes 3D-Networking“ – zum Beispiel durch Satelliten für eine höhere Abdeckung von 6G. Außerdem befassen sich die Verbundpartner mit Netzen ohne fester Infrastruktur sowie Optionen zur Nutzung von Infrastruktur durch mehrere Netzbetreiber, um die Wirtschaftlichkeit zu steigern.
Das Projekt Open6GHub arbeitet mit einem umfassenden Ansatz. Dabei werden innovative drahtlose und glasfaserbasierte Kommunikationstechnologien zusammengeführt – immer mit dem Fokus auf höchste Netzsicherheitsstandards und dem zielgerichteten Einsatz von Software-basierten Lösungen und KI. Ziel ist es, den Anwendungsanforderungen einer Gesellschaft nach dem Jahr 2030 zu entsprechen. Damit unterstützt das Projekt Innovationen im digitalisierten Gesellschaftsleben der Zukunft und trägt wesentlich dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die technologische Souveränität sowie die Position Deutschlands und Europas im internationalen Wettbewerb um 6G zu stärken.