Privatheit im Metaversum
Das Metaversum wird von einigen als die nächste Entwicklungsstufe des Internets gesehen. Im Metaversum verschmelzen die analoge und die virtuelle Realität. Nutzende können über ihre Avatare virtuell kommunizieren, konsumieren und zusammenarbeiten. Neben allem Potenzial geht die Vision des Metaversums mit vielfältigen Herausforderungen für den Datenschutz einher. Metaverse-Plattformen könnten langfristig viele Bereiche unseres täglichen Lebens durchdringen und eine Vielzahl persönlicher Daten erfassen. Um größtmögliche Privatheit von Nutzerinnen und Nutzern auch in einer solchen Zukunft zu ermöglichen, sollte der Schutz der persönlichen Daten im Metaversum frühzeitig erforscht werden.
Im Verbundprojekt „Privatheit im Metaversum (PRIME)“ soll es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht werden, ihr Recht auf Privatsphäre im Metaversum durch entsprechende Designs aktiv und effektiv wahrzunehmen. Hierfür werden Benutzerschnittstellen und Designpraktiken für die kontrollierte Erfassung und Freigabe notwendiger privater Daten entwickelt. Die Nutzenden sollen sich so vor Übergriffen und Belästigungen im Metaversum schützen können. Des Weiteren werden Metriken zur Bewertung des Designs von virtuellen Inhalten auf Metaverse-Plattformen entwickelt und getestet. Hierdurch werden Anwenderinnen und Anwender vor trügerischen Plattformdesigns geschützt, die zur Preisgabe empfindlicher privater Daten verleiten können. Aufbauend auf diesen Entwicklungen sollen geeignete Gestaltungsprozesse erforscht werden, um die Nutzerfreundlichkeit der Schnittstellen zu überprüfen. Hierfür sollen sowohl klassische Erhebungsmethoden als auch das Metaversum selbst für Untersuchungen eingesetzt werden.
Innovative, nutzerfreundliche Designs und Schnittstellen für die informierte Einwilligung in die Datennutzung sind wesentlich für einen wirksamen Schutz der Privatsphäre im Metaversum. Durch die Projektergebnisse können Gefahren für den Datenschutz schon in der frühen Entwicklungsphase des Metaversums gezielt erkannt und eingedämmt werden. Die Ergebnisse des Projekts sollen sowohl der Wissenschaft als auch Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Wirtschaft und staatlichen Institutionen mit Bezug zum Datenschutz zur Verfügung stehen. Sie unterstützen somit die informationelle Selbstbestimmung von Nutzerinnen und Nutzern des Metaversums.