Aufbau gesellschaftlicher Kompetenzen für künftige Quantenkommunikationsnetze
Bei der digitalen Souveränität und der Zuverlässigkeit digitaler Systeme steht die Gesellschaft aktuell vor zahlreichen Herausforderungen. Eine davon besteht in der dringend erforderlichen Absicherung neuer Kommunikationsstrukturen. Sogenannte Quantenressourcen bergen dabei großes Potenzial für innovative und nachhaltige Lösungen. Sie beruhen auf quantenphysikalischen Prinzipien wie beispielsweise der Verschränkung oder des No-Cloning-Theorems. Quantenressourcen zielgerichtet und anwendungsnah in neue Kommunikationsnetze und -systeme einzubauen, bietet nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Potenziale. Zum Beispiel wird die sichere Vernetzung von künftigen Quantencomputer-Systemen ermöglicht, die beispielsweise in der Lage sind, neue Medikamente gegen bisher nicht oder schlecht behandelbarer Krankheiten zu entwickeln oder aber auch bisher ungelöste Probleme in der Logistik zu lösen. Um diese Chancen zu nutzen, ist es jedoch entscheidend, unterschiedlichen Zielgruppen ein umfassendes Verständnis in der zu entwickelnden Hochtechnologie zu vermitteln. Nur wenn dies gelingt, können verschiedene gesellschaftlichen Gruppen wirksam in die anwendungsnahe Erforschung und Entwicklung dieser Technologien einbezogen werden.
Ziel des Verbundprojektes „QUAntenkommunikation netzweRke Kompetenz für die gesellSchaft“ (QUARKS) ist es, anhand neuartiger dialogischer und gleichzeitig partizipativer Outreach-Formate verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen ein umfassendes Verständnis im Bereich der Quantenressourcen für die künftige sichere Kommunikation zu vermitteln. Das Projektteam wird zu diesem Zweck verschiedene Veranstaltungsformate und Workshops entwickeln sowie die Zusammenarbeit verschiedener gesellschaftlicher Gruppen in sogenannten Tandem-Formaten initiieren und begleiten. Ziel ist es dabei, nicht nur Technologiekenntnisse über Quantenressourcen für die sicheren Kommunikationsnetze der Zukunft adressatengerecht zu transportieren. Die neuen Outreach-Formate sollen auch Innovationen anstoßen. Dies soll durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gelingen. In unterschiedlichen partizipativen Formaten arbeiten zum Beispiel in einjährigen Tandem-Programmen Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Fachkräften aus der Wirtschaft themenbezogen zusammen und werden dabei von wissenschaftlichen Know-how-Trägerinnen und -Trägern eng begleitet. Im Rahmen dieser Open-Innovation-Formate sollen auch drei Technologiedemonstratoren mit offenem Zugang für die Lehre und Ausbildung entstehen.
Die im Projekt entwickelten skalierbaren Outreach- und Open-Innovation-Formate beziehen verschiedene gesellschaftliche Gruppen in die Entwicklung von Hochtechnologiedemonstratoren ein. Die zielgerichtete Einbindung anhand partizipativer Formate beschleunigt nachhaltig den Wissens- und Technologietransfer in die Gesellschaft. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarkeit und zur Akzeptanz der Quantenkommunikations-technologien und ihrer Potenziale in der Bevölkerung geleistet. Die für die neuen Outreach-Formate entwickelten Web-Zugänge werden nach Projektende weiterhin zugänglich bleiben und können so eine noch größere Hebelwirkung erzielen. Zudem wird hierdurch der Fachkräftegewinn in diesem für demokratische Gesellschaften so bedeutsamen Technologiebereich für künftige Daten- und Informationssicherheit nachhaltig gestärkt.