SAM-Smart

Sicherheitsassistenzmanager für das Smart Home

Samrtspeaker. Im Hintergrund verschwommen stehende Frau und Mann
Der Sicherheitsassistenzmanager soll Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen, die Gerätesicherheit und Informationsverarbeitung im Smart Home zu bewerten und ohne großen Aufwand Schutzmaßnahmen durchzuführen. © Kaspars Grinvalds / Adobe Stock

Motivation

Das Smart Home und die Nutzung digitaler Geräte im privaten Umfeld stellen einen wichtigen Wachstumsmarkt dar. Für Verbraucherinnen und Verbraucher sind preisgünstige Lösungen mit einem hohen Gebrauchswert wichtige Kaufgründe, wobei Massenware häufig leider Qualitäts- und Sicherheitsmängel aufweist. Der Schutz der Privatsphäre wird dabei oft vernachlässigt, während gleichzeitig die Angst vor Überwachung und Hackerangriffen besteht. Rein technische Schutzlösungen sind in der Praxis gescheitert, daher muss der Fokus auf Security-by-Design-Ansätzen liegen, die sozio-technische Lösungen bieten. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen aktiv in das Sicherheitskonzept einbezogen, nutzerbedingte Schwächen berücksichtigt und das Sicherheitsbewusstsein und die –kompetenz der Nutzerinnen und Nutzer gesteigert werden.

Ziele und Vorgehen

Das Projekt „Sicherheitsassistenzmanager für das Smart Home (SAM-Smart)“ zielt darauf ab, einen sozio-technischen Sicherheitsansatz für das vernetzte Heim zu entwickeln, der auf bestehenden Erkenntnissen zur Human-Centered Security basiert. Mithilfe Künstlicher Intelligenz soll er kostengünstige Sicherheitslösungen mit automatisierten Korrekturmaßnahmen bieten, die für qualitativ niederwertige Produkte des Massenmarktes genutzt werden können. Dazu werden empirische Untersuchungen zu Sicherheitsbewusstsein, -motivationen, -kompetenzen und -praktiken sowie Risikoabwägungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern durchgeführt. Zusätzlich sollen aus gestaltungswissenschaftlicher Perspektive Lösungen erforscht und entwickelt werden, beispielweise interaktive Bildschirme, sogenannte Ambient Displays und Privacy Dashboards, die Verbraucherinnen und Verbraucher bei Sicherheitsaufgaben und der Einrichtung von Produkten entlasten, ohne sie aus dem Handlungs- und Entscheidungsprozess auszuschließen. Parallel werden technisch-informatische Lösungen und Verfahren erforscht, um Informationsqualität, Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit von smarten Geräten zu verbessern. Dazu nutzt das Projekt ein Reallabor mit Privathaushalten sowie ein Smart-Home-Testlabor, um die Lösungsansätze zu erforschen und zu evaluieren.

Innovationen und Perspektiven

Im Rahmen des Projekts wird der multimodale, in den häuslichen Alltag integrierte Sicherheitsassistent entworfen, der unaufdringlich, aber proaktiv vor möglichen Sicherheitsrisiken warnt und verständliche Informationen über die Bedrohungslage bereitstellt. Durch die geplante Lösung werden ferner die digitale Souveränität und Resilienz der Bürgerinnen und Bürger gestärkt und besser vor Cyberangriffen geschützt. Ergänzt wird der Assistent durch eine technische Sicherheitsinfrastruktur, die statische und dynamische Sicherheits- und Informationsflussanalysen durchführt. Dabei können auch Schlüsselkompetenzen im Bereich der menschzentrierten Sicherheit für den wichtigen Smart-Home-Markt aufgebaut werden, um die technologische Marktführerschaft durch Deutschland zu erreichen. Schließlich können die aus dem Projekt resultierenden Komponenten erweitert und teilweise quelloffen bereitgestellt werden, um diese auch durch Dritte wirtschaftlich und/oder gemeinnützig in anderen Anwendungsbereichen einzusetzen.