Sichere digitale Vernetzung in den Immobilien und Quartierender Zukunft
Moderne Quartiere schaffen lebendige Städte im Kleinen, indem sie Wohnen mit Arbeiten, Kinderbetreuung, Gastronomie und Freizeitaktivitäten verbinden. Es entstehen vernetzte Ökosysteme, in denen nicht nur die eigene Wohnung per App gesteuert werden kann, sondern auch gemeinschaftlich genutzte Räume und Anlagen, wie zeitlich begrenzt anmietbare Büroräume oder gemeinschaftlich genutzte Fitnessgeräte, Gartenbereiche oder Gemeinschaftswerkstätten. Dem damit verbundenen, neuen Wohnkomfort stehen jedoch - auch bedingt durch die verstärkte gemeinschaftliche Nutzung - Bedrohungen der Privatsphäre und Sicherheit der Bewohnenden gegenüber: Sowohl durch verbaute Sensoren wie Kamera- und Mikrofonsysteme als auch durch die Daten, die von Smart Home Geräten verarbeitet werden, können Rückschlüsse auf den Alltag und die Vorlieben der Nutzenden gezogen werden. Zudem muss die Steuerung von Smart Home Geräten, wie Backöfen oder Schließanlagen, verlässlich sein, um Schäden wie Brand und Einbruch ausschließen zu können.
Ziel des Projekts „Sichere Heterogene IoT-Systeme in Immobilien und Quartieren“ (SHIQ) ist es, diesen Gefahren zu begegnen, indem die Sicherheit der Smart Home Geräte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet wird. Aufgrund der langen Lebensdauer von Gebäuden bedarf es eines neuen, ganzheitlichen Ansatzes, um sowohl die Sicherheit einzelner Geräte als auch des gesamten Verbundes dauerhaft zu garantieren. Diese Herausforderungen müssen bereits bei der Entwicklung und dann auch für die Produktion und den laufenden Betrieb berücksichtigt werden. Im Vorhaben sollen daher Methoden und Werkzeuge erforscht und entwickelt werden, die schlüssige Vertrauens- und Sicherheitsketten über alle vernetzten Geräte hinweg ermöglichen. Konkret stehen dabei unter anderem teilautomatisierte Sicherheitstests von Smart Home Geräten, sichere Identitäten in der Produktionsumgebung sowie Sicherheitsupdates und die Integration der Geräte in eine Gebäudeinfrastruktur im laufenden Betrieb im Fokus. Insgesamt sollen so die einzelnen Phasen des Sicherheitslebenszyklus optimiert und automatisiert sowie Abhängigkeiten und Schnittstellen zwischen den einzelnen Phasen und den daran beteiligten Geräten sicher und vertrauenswürdig gestaltet werden.
Das Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag zum sicheren Wohnen von morgen. Durch die Erhöhung der IT-Sicherheit in smarten Quartieren können langfristig neue Standards in der sicheren Steuerung von Gebäuden, dem Schutz der Privatsphäre von Bewohnern und Bewohnerinnen sowie der Kompatibilität von smarten Geräten geschaffen werden. Das Vorhaben setzt auch branchenübergreifende Impulse für die IT-Sicherheit in Produktlebenszyklen. Die Umsetzung und Bereitstellung moderner und sicherer IT-Systeme fordert einen komplexen und koordinierten Entwicklungs- und Produktionsprozess entlang der gesamten Lieferkette. Mit dem Ziel, innovative Lösungen in diesem Bereich zu erforschen und entwickeln, lassen sich die Wettbewerbsfähigkeit sowie die digitale Souveränität in Deutschland stärken.