SoPrivAdo

Chancen und Risiken sozialer Einflussfaktoren für die Privatheitsentscheidungen Heranwachsender

Soziale Situationen wirken sich auf unsere Privatheitsentscheidungen aus.© Adobe Stock/Lightfield studios

Motivation

Digitale Technologien verwandeln immer mehr alltägliche soziale Situationen und Interaktionen in sogenannte hybride Situationen, die sowohl physische als auch virtuelle Anteile aufweisen. Diese Entwicklung geht zwar mit vielen Vorteilen, aber auch mit Risiken für die informationelle Selbstbestimmung aller Beteiligten einher.  Smarte Lautsprecher hören beispielsweise physische Begegnungen mit oder Fotos physischer Begegnungen werden umgehend in Messenger-Gruppen geteilt - oft ohne das Wissen oder Einverständnis der Beteiligten.  Sozialer Druck kann zudem die Entscheidungen der Anwesenden über ihre Privatheit maßgeblich beeinflussen. Im Projekt SoPrivAdo wird daher untersucht, wie sich unterschiedliche soziale Situationen und Interaktionen auf die Privatheitsentscheidungen von Heranwachsenden auswirken.

Ziele und Vorgehen

Im Rahmen des Projekts „SoPrivAdo“ werden Bildungsmaterialien und ein Serious Game entwickelt, das Wissen auf eine spielerische Art vermittelt. Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene in die Lage zu versetzen, ihre informationelle Selbstbestimmung in gemeinschaftlich genutzten digitalen Umgebungen zu wahren und zu stärken. Dazu binden die Forschenden die Zielgruppe eng in den Entwicklungsprozess des Projekts ein. Basis der Entwicklung bilden Studien, in denen kognitive und soziale Einflussfaktoren auf die Privatheitsentscheidungen von Heranwachsenden untersucht werden. Eine ethische Analyse wird zu Empfehlungen für den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien beitragen. Die erzielten Resultate bilden die Basis für die Entwicklung der interaktiven Bildungsmaterialien und des Serious Games.

Innovationen und Perspektiven

Es ist geplant, dass das Serious Game und die Bildungsmaterialien als innovative Mittel zur Wissensvermittlung genutzt werden. Zukünftig sollen die Ergebnisse auch auf andere Altersgruppen und Kontexte übertragen werden, wodurch Selbstbestimmung und Souveränität über die Zielgruppe hinaus bei vielen Bürgerinnen und Bürgern gestärkt werden können.