Die ersten drei Plätze des 5. Deutschen IT-Sicherheitspreises gehen an die Forscher der BMBF-Kompetenzzentren KASTEL, EC SPRIDE und CISPA
Den ersten Platz beim 5. Deutschen IT-Sicherheitspreis belegte das BMBF-Kompetenzzentrum KASTEL. Die Forscherinnen und Forscher erhielten die mit 100.000 € dotierte Auszeichnung für ihr Sicherheitsverfahren „Blurry Box®“. Die Software schützt sogar dann vor Angreifern, wenn diese den Schutzmechanismus kennen. „Das Blurry-Box-Verfahren funktioniert nach dem Kerckhoffs’schen Prinzip: Es wird nicht das Schutzverfahren selbst geheim gehalten, sondern nur ein austauschbarer Schlüssel. Damit wird ein höheres Schutzniveau gegenüber unerlaubter Vervielfältigung, Manipulation, Industriespionage und -sabotage erreicht“, erläutert Professor Jörn Müller-Quade, Inhaber des Lehrstuhls für Kryptographie und Sicherheit am KIT.
Die Forscher des Kompetenzzentrums EC SPRIDE haben das hochinnovative Verfahren „SPLlift“ zur automatisierten Sicherheitsanalyse von Programmcode entwickelt und bekamen dafür den mit 60.000 € dotierten zweiten Preis. Das von ihnen entwickelte Verfahren erlaubt es erstmals, ganze Software-Produktlinien gleichzeitig, automatisiert, effizient und deutlich schneller als bisher auf Schwachstellen und Sicherheitslücken zu untersuchen.
Mit der Anti-Spionage-App „SRT Appguard“ belegten die Saarbrücker Wissenschaftler vom Kompetenzzentrum CISPA den dritten Platz und erhielten dafür 40.000 €. Die Anwendung zielt auf die Erkennung und Kontrolle bösartiger Programme auf Android Smartphones ab. Nutzerinnen und Nutzer können mit seiner Hilfe außerdem selber entscheiden, welche Daten sie preisgeben möchten.
Der Deutsche IT-Sicherheitspreis wird alle zwei Jahre von der Horst Görtz Stiftung verliehen. Er zählt zu den höchstdotierten privat gestifteten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Die Jury besteht aus hochrangigen IT-Sicherheitsexperten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Ausgezeichnet werden innovative Konzepte und Lösungen zu IT-Sicherheit, Kryptografie, System- und Netzsicherheit sowie Abwehr von Cyberangriffen. Neben dem Innovationsgrad spielen bei der Bewertung auch die konkreten Marktchancen und die Nutzbarkeit eine Rolle. Mit dem Preis will die Stiftung dazu beitragen, die Position von IT-Sicherheit „Made in Germany“ und die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft zu stärken. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite der Horst Görtz Stiftung.
Auf den Webseiten zu den Zentren KASTEL, EC SPRIDE und CISPA finden Sie weitere Informationen zu den Auszeichnungen.