Besseres Internet mit sicheren vernetzten Datenzentren

Meilenstein im BMBF-geförderten Projekt SENDATE: Verbundpartner schließen im September 2018 erfolgreich ersten industriellen Feldversuch zum Einsatz von Software Defined Networking (SDN) in optischen Netzen unter Einsatz von Hardware unterschiedlicher Netzausrüster ab.

Datenkabel
Mit Hilfe optischer Technologien wird eine neue Architektur zur Vernetzung von Datenzentren entwickelt. © Thinkstock; kynny

SENDATE steht für Secure Networking for a Data Center Cloud in Europe und ist Teil des EUREKA-Clusters CELTIC-Plus - einer Projektinitiative im Themenbereich Kommunikationstechnik unter dem EUREKA-Schirm, das als transnationales Verbundprojekt mit deutschen, französischen, finnischen und schwedischen Partnern initiiert wurde.

Für SENDATE arbeiten Forscherinnen und Forscher in Europa gemeinsam an der Entwicklung von Technologien für eine Netzinfrastruktur, die den künftigen hohen Anforderungen hinsichtlich Kapazität, Sicherheit, Latenz und Energieeffizienz gewachsen ist. Das betrifft zum Beispiel innovative Anwendungen in der Industrie 4.0, der Telemedizin oder beim autonomen Fahren.

Für den Betrieb kommunikations- und cloudbasierter Dienste bilden heute mächtige Datenzentren die wichtigsten Schaltzentralen im Internet. In diesen laufen geschäftliche und private Daten zusammen, werden gespeichert, ausgewertet und weitergeleitet. Durch die großen räumlichen Entfernungen von ihren Nutzerinnen und Nutzern weisen die Datenzentren allerdings lange Reaktionszeiten auf und erzeugen einen großen Teil der heutigen Netzlast. Kritisch ist dies auch für Anwender mit sensiblen Daten, wie Geschäftsgeheimnisse oder personenbezogene Daten, gerade wenn sich diese in großen Datenzentren an außereuropäischen Standorten befinden, wo die europäischen Datenschutzbestimmungen nicht greifen.

Neue Netzinfrastrukturen mit Glasfasernetzen sollen helfen, die Probleme bei der Latenz, dem Datenverkehrsaufkommen und der Datensouveränität zu lösen. Die Idee von SENDATE: viele kleine, verteilte Datenzentren zu einem flexiblen, sicheren und leistungsstarken Ensemble zu integrieren.

Einen großen Schritt weiter

Der nun erfolgreich im September 2018 abgeschlossene Feldversuch zum Einsatz von Software Defined Networking (SDN) in optischen Netzen ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Ziel. Der wegbereitende Versuch wurde von den Teil-Projekten SENDATE-Secure-DCI und SENDATE-FICUS durchgeführt – zwei der vier Säulen mit deutscher Beteiligung im europäischen Forschungsprojekt SENDATE. Sie verwendeten dabei Hardwarekomponenten unterschiedlicher Ausrüster. Einbezogen in das Setting wurde auch die Echtzeitplanung von transparenten Hochgeschwindigkeitsdiensten. Die beteiligten Partner ADVA, Coriant, highstreet technologies und VPIphotonics aus Deutschland und der Netzbetreiber Telia und das RISE-Forschungsinstitut aus Schweden zeigten: SDN ist ein innovativer Ansatz für die Software-basierte Steuerung von Kommunikationsnetzen und damit eine reale Option für Netzbetreiber.

SENDATE hat ein Gesamtbudget von ca. 70 Mio. Euro und gliedert sich in insgesamt fünf Säulen. Das BMBF fördert vier Säulen mit deutscher Beteiligung mit insgesamt 20 Mio. Euro.

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