Bundesforschungsministerin Johanna Wanka informierte sich auf der diesjährigen CeBIT über Möglichkeiten, Gefahren von Internetverbindungen insbesondere zwischen Knotenpunkten und Providern zu erkennen und abzuwehren. Im Projekt Peeroskop erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die wunden Punkte des Internet-Backbones und demonstrieren mögliche Schutzmaßnahmen.
Die Wege, die Daten im Internet zurücklegen, sind weit verzweigt und permanenten Änderungen unterworfen. Die Wegweiser von heute gelten oft morgen schon nicht mehr. Das erleichtert es Kriminellen, Inhalte abzufangen und die Daten für Angriffe zu missbrauchen. Das Ziel des BMBF-Projekts Peeroskop ist es, Internet-Verbindungen besser zu verstehen und abzusichern. Dafür arbeiten die Freie Universität Berlin, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und die Technische Universität München mit den führenden deutschen Internet-Knotenpunkten (DE-CIX, BCIX) und Internet Service Providern (*um, Globalways AG) zusammen.
Auf der Computer-Messe simulierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Angriff auf das Internet und erläuterten, wie sich Internet-Betreiber effektiv dagegen schützen können. Unter anderem zeigte das Konsortium eine interaktive, forensische Analyse von sogenannten "Prefix Hijacks", also vom Kapern von Internet-Adressen. Dabei demonstrierten sie, wie sich Internetwege mittels neuer Standards wie der "Resource Public Key Infrastructure" (RPKI) absichern lassen.
"Das Hauptproblem ist, das die Informationen über die Wege der Datenströme bis vor kurzem ausschließlich auf Vertrauen basierten. Jeder Netzbetreiber konnte behaupten, Besitzer eines Adressbereichs zu sein, ohne dass die Richtigkeit zuverlässig zu überprüfen war", erklärt Matthias Wählisch, Wissenschaftler am Institut für Informatik an der Freien Universität.
Wie die Sicherung der Infrastruktur des Internets über nationalstaatliche Lösungen gewährleistet werden kann, ist eine zentrale Herausforderung für Wissenschaft und Politik.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite "Peeroskop".