Vor dem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages, der die massenhafte Überwachung der digitalen Kommunikation von Bürgern, Unternehmen und Politikern durch ausländische Geheimdienste durchleuchtet, betonten die geladenen Experten besonders die Notwendigkeit, Daten nicht über internationale Kabel, sondern in Netzen innerhalb von Deutschland zu versenden.
Dr. Michael Waidner, Professor für IT-Sicherheit an der Technischen Universität Darmstadt und Direktor des BMBF-Kompetenzzentrums EC Spride, bezeichnete das Internet als „unsicheres Netz“ mit „zahlreichen offenen Türen“. Vor einer Ausspähung gebe es keinen absoluten Schutz, doch könne man Angriffstechniken so erschweren und verteuern, dass sich dies für die Urheber nicht mehr lohne. In seinem Statement warb Waidner für effiziente Verschlüsselungstechniken, mit der das Abhören so erschwert werden könne, dass es sich für den Angreifer nicht mehr lohne. Hier sei vor allem die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein effektives Mittel, um Nachrichten vor dem Abhören zu schützen. Diese Art der Verschlüsselung sollte nach Waidner zur „digitalen Grundversorgung“ von IT-Unternehmen gehören. Er appellierte außerdem an die Wirtschaft, gegen Cyberangriffe nicht mehr nur zu reagieren, sondern sich „proaktiv“ zu schützen.
Stellungnahme von Prof. Waidner zur Anhörung des NSA-Untersuchungsausschusses am 26. Juni 2014